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Ski-Weekend vom 27.2 - 28.2.1999

Hoi zäme

Ja, ja, mittlerweile ist seit unserem Ski-Weekend schon wieder einige Zeit vergangen, doch es ist sicher noch lange nicht zu spät, ein kurzes, nicht immer ernst gemeintes Fazit davon zu verfassen.

Erstaunlich aber wahr, doch am Samstagmorgen waren tatsächlich alle mehr oder weniger pünktlich um 08.00 Uhr auf dem EPA-Parkplatz erschienen, wobei Schlumbi natürlich einmal mehr das Schlusslicht machen musste. Bei Imi musste man froh sein, dass wir mit dem Auto Richtung Ibergeregg losfuhren, da er mit seinem wackeligen Laufgang sicher heute noch bergwärts unterwegs wäre...

Oben endlich angekommen, kam bereits zum ersten mal die grosse Hektik auf. Ein Gruppenteil wagte sich mit Sack und Pack von der Station Handgruebi aus per Ski Richtung unserer Hütte auf den Weg zu machen, ein zweiter Gruppenteil bezwang den Tiefschnee per Ski via Hauptstrasse und die ganz schlauen (Reto) mussten die Skier durch den knietiefen Schnee tragen, da Bindung und Skischuhe nicht identisch zusammenpassten... Yves und Fabienne kamen leider auch nicht sonderlich weit, da Yves an Dani Wiget's Limousinen-Auto (Opel Corsa...) den Autoschlüssel nicht mehr aus dem Kofferraumschloss brachte, und all sein Gepäck (Schlafsack, Toilettenartikel, usw. ...) sowie die Skier von Fabienne im Auto gelassen werden mussten. Vielen Dank nochmals dafür, Yves! Da half auch das fachmännisch anzweifelbare "helfen" von Andy Kunz herzlich wenig! Also Yves: nächstes Jahr kannst Du Deine Sachen bereits von Anfang an zu Hause lassen und Fabienne ist vielleicht gezwungen, ein Ersatzpaar Skier mitzunehmen... Sicher ist sicher!

Gegen mittag hatten wir uns alle einigermassen menschlich (...) einrichten können, und die ersten wagten sich alsodann auch bereits auf die Skipiste. Als man jedoch den armen Imi die Piste "runterdonnern" sah, musste man doch tatsächlich nicht nur um seine, sondern auch um die Gesundheit der ganzen Umwelt sowie der restlichen Leute, die sich in seiner Nähe aufhielten, allergrösste Sorgen machen! Hals- und Beinbruch.

Natürlich bleiben einige noch für kurze Zeit in der Hütte zurück, nahmen ein, zwei Bierchen um den Ehrfurcht der Piste gegenüber ein wenig zu verlieren. Unser Trainer, Dani Wiget, war bereits gegen 13.00 Uhr soweit, dass er wildfremden Personen auf der Piste nachrief und sich mit ihnen von weit her schreiend unterhielt, und erst sehr, sehr spät merkte, dass es sich dabei nicht um jemanden von uns, sondern um eine ganz andere, fremde Person handelt... Auch Andreas Tschappu genehmigte sich am heutigen Tage schon sehr früh seine Bierchen, was sich später noch als äusserst
gravierend herausstellen sollte... Fortsetzung folgt!

Im Verlaufe des Nachmittages waren dann alle zu Fuss, per Board (Schlumbi der Stinker lässt grüssen) oder wie zu guten alten Zeiten mit den beiden Schneelatten unterwegs. Es tat sich also was.

Man plauderte (Thomis Echo wurde sogar im Muotathal hinten
wahrgenommen...), trank und sang in der Beiz bei der Mittelstation und wir fragten uns immer wieder, warum dieser wild gewordene Richi eigentlich nie an die Bar kommt, sondern stets rauf und runter stresste, dass man beim Hinschauen schon einen Anfall des Staunens und des Bedauerns bekommen musste. Als wir die Sache mit seinen Verwandten (Pitsch Müller und der "heilige" Pirmin aus dem Wallis) erfuhren, war für uns dann auch einiges klarer geworden.

Als die Skischuhe langsam aber sicher zu drücken begannen, wechselten wir unsere Verweilungs-Bar um (immerhin) ca. 200 Meter nach unten und entdeckten das süsse Nichtstun in der Schnapshütte. Bei Wein, Weib und Bier verging die Zeit natürlich viel zu schnell wie im Fluge, und als Andreas Tschappu damit begann, über die am Boden sitzenden Leute hinwegzustolpern, musste man mit dem Schlimmsten rechnen. Doch natürlich hatten wir auch vernünftige Zeitgenossen dabei, und Babs (mehr oder weniger die einzige Vernünftige...) kümmerte sich daher sehr liebevoll um den armen Andreas, damit auch er wieder zu Fuss zurück zur Hütte finden wird. Langsam aber sicher begann sich die ganze Menschenmasse immer mehr zu lichten, es wurde dunkler und als man tatsächlich kam mehr über die eigenen Füsse sehen konnte (aus welchen wahren Gründen auch immer...), waren unsererseits plötzlich nur noch Schlumbi und Reto anwesend. Die Sache mit dem alleinigen nach Hause gehen, wäre wahrscheinlich für die beiden zu einer Tragödie verkommen, daher wurden die zwei oberschlauen von einem Mitleid-habenden Pistenmenschen auf seinen Skitöff verfrachtet und nach einer etwa 15-minütigen Irrfahrt heil und mehr oder weniger sicher zur Hütte zurückgebracht.

Als er noch bei der Schnapshütte mit allen möglichen und unmöglichen Worten und Gesten um sich geworfen und geschrien hat, konnte man sich kaum vorstellen, dass unser Pädu noch irgendwie im Stande sein wird, etwas Geniessbares auf den Tisch zaubern zu können. Doch weit gefehlt: dank seiner Erfahrung, seiner Phantasie sowie seinem 100%-en Willen, uns alle überraschen zu wollen, gelang ihm ein Meister-Nachtessen der Sonderklasse, von welchem wir noch lange zehren werden. Natürlich muss an dieser Stelle auch Conny erwähnt werden, die den nicht mehr allzu standfesten Koch immer wieder gestützt, äh sorry, unterstützt hat und ihm tatkräftig wo und wann immer möglich zur Seite stand!

Der Salat war keck und frisch, die von Richis Mutter gemachten Teigwaren waren um Welten besser als "nur" al dente, und Reibkäse hatten wir auch in allzeit reichender Hülle und Fülle. Natürlich hatte Dani Wiget in Erinnerung an das letzte Jahr nicht sonderlich den Plausch am vielen Reibkäse und er ging daher alsbald, man höre uns staune, gegen 21.00 Uhr (!!!) in den oberen Stock, um sich in seinen Schlafsack einzukuscheln. Böse Zungen behaupten jedoch, dass nicht der Reibkäse, sondern etwas ganz anderes der Auslöser an diesem noch nie passierten Ereignis Schuld war... Rate 'mal...

Natürlich hatten wir auch unsere spezielle Freude daran, Markus Tschudi mit Anhang (mit Namen Tamara) bei uns begrüssen zu können. Denn einer, der um 13.30 Uhr auf der Ibergeregg angekommen ist, jedoch erst um 18.00 Uhr unser Haus gefunden hat, wird immer mit ganz offenen Armen empfangen. Markus, bitte nehme das nächste Mal doch einen Kompass oder einen ortskundigen Bekannten mit...

Der abend nahm nach dem Essen immer mehr konkrete Formen und Umschweife an, wovon man sicher nicht von allem berichten kann, respektive darf. Dies sei hier nur 'mal so nebenbei erwähnt! Der Kampf um die Musikgestaltung nahm immer bedrohlichere Ausmasse an, wobei natürlich keiner gegen Sascha's ungeheure Körpermasse etwas auszurichten hatte, und wir uns seine zum Teil sehr sonderlich kuriosen Stimmungslieder wohl oder übel anhören mussten...

Richi dem Skifahrer wurde es auf jeden Fall bunter und bunter, und als die ganze noch anwesende Belegschaft grölend und jauchzend das Lied "Richi, Du kannst nicht immer 20 sein" (6 Tage vor seinem 20. Geburi übrigens) zum Besten gab, war's auch mit ihm geschehen und er begab sich umgehend in die Bettnähe unseres immer noch schlafenden Trainers. Ob dies für eine Stammplatz-Garantie bürgt?

Danny, unser neuer Mannschaftkollege aus dem kulinarisch tieffliegenden jedoch biermässig starken England, überzeugte uns nicht nur früher schon auf dem Fussballplatz, sondern brachte uns das Biertrinken von Stunde zu Stunde besser bei... Er hat seinen Einstand sicher gut über sich ergehen lassen, und auch nachher nicht mal eine so sonderlich schlechte Figur abgegeben.

Die speziellen Zigaretten und der Schnupftabak durften natürlich an einem solchen abend auch nicht fehlen. Normalerweise kommt das grosse Niesen erst nach dem ganzen Schnupfprozedere. Bei Andreas Tschappu ist dies jedoch erstaunlicherweise etwas anders: ein unerhört starker und heftiger Niesanfall macht sich bei ihm bereits beim Anblicke des brauen Pulvers auf der Handfläche breit... Die grölende Menge hatte natürlich, nach einiger Zeit der Verwunderung, seine helle Freude daran! Darum: auf die nächste Prise!

Wir alle wissen, dass Torhüter sehr eigene Zeitgenossen sind. Als sich
dann aber unser Goali Andy mit seiner Franca bereits vor (!) Mitternacht mehr oder weniger französisch verabschiedete, verwunderte uns dies doch schon recht stark und bekräftigte unseren Glauben daran, dass mit den hintersten Leuten einer Fussballmannschaft schon nicht immer alles so richtig stimmen kann...

Wie auch immer: als sich nur noch der härteste Teil des harten Kernes an den runden Tisch begab, um mit ganz speziellen Karten (Grüsse an alle WienerInnen) einen ganz speziellen Jass auszumachen, musste um die Intelligenz einiger Fussballer grösste Sorge gemacht werden.

Pädu entpuppte sich zwar als glattrasierter Jasspapst im Stile eines Göpf Egg, doch der bemitleidenswerte Schlumbi konnte und konnte die Regeln einfach nicht in seinen Kopf bringen und sie vor allem darin behalten... Der Wille dazu wäre sicherlich vorhanden gewesen, doch ein Blick auf seine Striche auf der Getränkeliste liessen ein längeres Grübeln als überflüssig zu betrachten.

Wohl oder übel wurde das Spiel in den frühen Morgenstunden abgebrochen und auch die letzten Nachtvögel gingen sich in den oberen Stock in ihre Nestchen einrichten. Natürlich gab es auch diesmal wieder solche, die auch im Schlafe nicht ruhig sein können. Dank unserem hervorragenden Koch Pädu hatten wir deshalb bereits frühmorgens wieder ca. 240 Kilogramm Sägemehl vor seinem Schlafgemach ausfindig machen können... Für was man dies jedoch
gebrauchen kann, sind wir heute noch am Grübeln.

Am Sonntagmorgen dann war es natürlich relativ lange recht ruhig im ganzen Hause, wobei man bei Markus und Tamara schon befürchten musste, dass sie in's Koma oder sonst irgendwohin fielen und sich den ganze Tage nicht mehr zeigen werden. Doch gegen mittag wurden sie dann doch noch irgendwo zwischen Stuhl und Bank aufgefunden...

Sportlich wie wir alle sind, gingen wir auch am zweiten Tage wieder auf die Piste, wobei Reto vernünftigerweise gleich zu Beginn die Skier nicht anschnallte und die 300 Meter rüber zur Schnapshütte zu Fuss hinter sich brachte... Wenige Minuten später gab es eine richtig grosse, vor allem jedoch laute Ansammlung von L&G-Fussballern, die auf einer Skipiste eigentlich gar nichts verloren hätten. Aber eben...

Im Verlaufe des Nachmittages liessen wir uns in der Hütte nochmals von den Kochkünsten des mittlerweile schon wieder angeheiterten (na, na, na...) Pädu verwöhnen, und konnten dem Hüttenwart unsere Abrechnung ohne wenn und aber, tadellos und korrekt präsentieren. Zumindest hier hat sich die gesamte Belegschaft ein grosses Kompliment verdient! Kurz bevor das grosse Tränenvergiessen begann, genehmigten wir uns in der Handgruobi-Beiz noch ein kleines Bierchen oder sonst 'was und schon bald hiess es wieder Abschied nehmen vom diesjährigen L&G-Fussball-Skiweekend. Macht nichts: so wie wir Thomi kennen, wird er uns auch für nächstes Jahr eine gute Skifahr-Grundausbildung für zwei Tage organisieren können.

Danke an alle, die an diesem unvergesslichen Weekend dabei waren, sowie auch an diejenigen, die diesen Bericht nicht in den falschen Hals kriegen, denn es soll bitte keiner böse sein.

Gruess,

Reto Maissen

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